Der Brandsimulationscontainer ist ein Schiffscontainer in dem Pressspanplatten zum Abbrennen gebracht werden.
Nach einer theoretischen Unterrichtseinheit, bei der wichtige Grundlagen vermittelt und aufgefrischt werden, betreten die ausgebildeten Atemschutzträger in ihrer persönlichen Schutzausrüstung den Container und die Türen werden hinter ihnen geschlossen, sodass einsatzähnliche Bedingungen entstehen: Rauch füllt den Raum, die Temperatur steigt auf mehrere hundert Grad Celsius an, die Sicht beträgt gleich null.
Aufgrund der großen Hitzeentwicklung knien die Kameraden auf Bodenhöhe. Wenn der gesamte Container mit dickem Rauch gefüllt ist, werden die Türen wieder geöffnet, durch die plötzliche Sauerstoffzufuhr entsteht eine Stichflamme, welche sich an der Decke des Containers bis nach draußen zieht. Nun beginnen die Kameraden die Flamme abzulöschen um zu trainieren, wie sich eine Flamme im Ernstfall verhält und wie man diese am Besten kontrolliert.
Ist das Feuer gelöscht und der Container verlassen folgt eine Schulung im korrekten Ausziehen der Schutzkleidung nach einem Brandeinsatz. Da die Einsatzkleidung mit Brandrauch und Schadstoffen kontaminiert ist, ist es wichtig, dass nach einem Brandeinsatz die Einsatzkleidung so schnell wie möglich durch saubere Kleidung gewechselt wird. Dabei muss darauf geachtet werden, dass keine kontaminierten Kleidungsstücke angefasst und diese sofort in einem luftdichten Sack verstaut werden.
Am Ende wird eine Nachbesprechung durch den Übungsleiter durchgeführt um Verbesserungsmöglichkeiten und Fragen zu besprechen.
Das Üben in dem Brandsimulationscontainer ist wichtig, da Brandeinsätze nur noch einen kleinen Teil der Gesamteinsätze ausmachen und daher viele, vor allem neue, Kameraden noch nie die Hitze des Feuers in so einer Situation gespürt haben. Auch die Nullsicht bei Rauch haben viele noch nie erlebt. Der Brandsimulationscontsainer gibt uns die Möglichkeit uns auf solche Einsätze vorzubereiten um im Einsatz richtig und schnell handeln zu können. Die anwesenden Kameraden der Jugendfeuerwehr, die sich das ganze von außen anschauen durften, konnten schon einmal erste Eindrücke sammeln, was sie in ein paar Jahren im Einsatzdienst erwartet.
Durch die, durch COVID-19 verursachte, besondere Lage dieses Jahr war ein extremer Mehraufwand im Bereich Hygiene notwendig. Daher musste ein Container zum Duschen und Desinfizieren beschafft werden. Die Freiwillige Feuerwehr Puchheim-Bahnhof bedankt sich daher beim Landesfeuerwehrverband Bayern, dem Bayrischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration, sowie der Firma Dräger, ohne die diese kostenintensive Übung nicht möglich gewesen wäre.
Großer Dank gilt auch den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Germering, welche die Übung ausgetragen haben, sowie der Kreisbrandinspektion Fürstenfeldbruck für die Organisation. (Fotos: FF Germering)