Wie Sie aus unseren Artikeln bereits herauslesen konnten, birgt der Feuerwehrdienst viele unterschiedliche Gefahren.
Gerade der alltägliche Umgang mit Gefahrstoffen (atomare, biologische, oder chemische Gefahren) zum Beispiel beim Transport durch Speditionen, verlangen von den Feuerwehrdienstleistenden immer mehr Wissen ab.
Um sich vor derartigen Gefahren schützen zu können, werden auf den Fahrzeugen (Tanklöschfahrzeug und Rüstwagen) der Feuerwehr Puchheim-Bahnhof Chemikalienschutzanzüge kurz CSA mitgeführt.
Der Träger eines Chemikalienschutzanzuges ist komplett von der Umgebung isoliert. Die nötige Atemluft führt er mit einemumluftunabhängigen Pressluftatmer mit, den er unter dem Anzug trägt.
Unter der Ausbuchtung befindet sich der Pressluftatmer
Da im Inneren des Anzuges durch die Ausatemluft des Trägers ein Überdruck entsteht (siehe Bild rechts), können keine gefährlichen Schadstoffe ins Innere gelangen. Der Anzug ist somit Gasdicht.
Die aus mehreren Schichten bestehende Außenhaut des Anzuges setzt sich aus speziellen chemikalienresistenten Kunststoffen zusammen. Je nach Hersteller werden unterschiedliche Kunststoffe für die Außenhaut des Anzuges verwendet. Der Träger muss Kenntnisse über seinen eigenen Anzug haben, da es zu unterschiedlichen Reaktionen mit Gefahrstoffen kommen kann.
Die außen liegende Kunststoffschicht verhindert das Eindringen von Stoffen. Mehrere Gewebeschichten schützen den Feuerwehrmann vor mechanischen Verletzungen. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Puchheim-Bahnhof werden zur Zeit Anzüge aus HIMEX, einem neuartigen Gewebe verwendet, welches sehr robust gegen mechanische Einflüsse ist. Die Sichtscheibe ist gegen Chemikalien hoch resistent und bietet somit einen einen guten Schutz für den Feuerwehrmann.
Hohe Temperaturen oder extreme Kälte können die Außenhaut des CSA zerstören und somit den Feuerwehrmann erheblich gefährden. Deshalb ist der Einsatz eines CSA bei Bränden, sowie Einsätzen mit Gasen (z.B. Stickstoff) nur bedingt, beziehungsweise unter größter Vorsicht einsetzbar. Beim schnellen Entweichen von Gasen aus einem Druckbehälter kommt es zu Expansionskälte, die den Kunststoff brüchig werden lässt. Ein Anzug aus HIMEX-Gewebe hält kurzfristigen Stichflammen, ca. 10 Sekunden bei 900°C und Kälte bis -40°C stand.
Durch das Tragen eines Pressluftatmers ist der mitgeführte Luftvorrat begrenzt. Je nach schwere der Arbeit, verbraucht der Träger mehr oder weniger Atemluft.
Als Beispiel kann folgende Einsatzzeit für den CSA Täger errechnet werden:
3 min. | hin zur Einsatzstelle |
14 min. | Arbeitszeit an der Einsatzstelle |
3 min. | zurück |
10 min. | Dekontamination / Desinfektion |
30 min. |
Dies ergibt eine effektive Einsatzzeit von 14 Minuten
Aufgrund der geringen Arbeitszeit ist es umso wichtiger dem CSA-Träger bei der Überwachung seiner Arbeitszeit zu unterstützen. Dies wird mit der sogennanten Atemschutzüberwachung gewährleistet.
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